Es scheint, als ob die monotheistischen Religionen sich nicht wohl in ihrer Haut fühlen. Als ob sie fürchten, dass die Verdrängung naturreligiöser Glaubensvorstellungen den Anschub zu den ökologischen Problemen der Neuzeit gegeben habe. Da die Grundannahme nicht reflektiert wird, kommt es zu gewagten Behauptungen: "Indigene Völker leben in exemplarischer Weise Nachhaltigkeit", behauptet der Grundtext der Versammlung, der "Ökumenische Aufruf für einen gerechten Frieden" zum Beispiel – als ob indigene Völker, die Maya in Mittelamerika oder die vorkolumbianischen Jäger Nordamerikas nicht gewaltige ökologische Katastrophen ausgelöst hätten.
Das Bild von "Mutter Erde" muss sparsam verwendet oder noch auf seine Brauchbarkeit untersucht werden, fordern Diskussionsteilnehmer. Nicht alle scheinen sich darauf einlassen zu wollen, christliche Glaubensvorstellungen um Naturmystik zu erweitern.
Jürgen Reichel
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